26. Januar…

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Seit Mitte Dezember haben wir Kontakt mit Annette, deren Mann Friedhelm leider kurz vor Jahresende verstorben ist. Wir möchten ihm hier zusammen mit Annette gedenken.

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Hallo, ich heiße Annette und schreibe für meinen verstorbenen Mann Friedhelm. Er hatte als Jugendlicher oft Erkältungen und Asthma. Er hat eine Schlosserlehre absolviert, dann seinen Meister gemacht und auch den technischen Betriebswirt. Im Jahr 1998 dann die Diagnose: Lungenfibrose! Für uns brach eine Welt zusammen. Er wurde sofort (mit 37 Jahren) berentet. Wir hatten grade erst ein Haus gekauft und Familienpläne. Ab 2000 wurde er sauerstoffpflichtig. In seiner nun freien Zeit widmete er sich anderen Kranken und wurde Vorsitzender unseres Ortsvereins der Patientenliga Atemwegserkrankungen. Immer wieder musste er in die Klinik. Nach einigen Cortisonstößen ging es wieder besser. Doch Anfang 2008 sagte man uns, dass er jetzt über eine Transplantation nachdenken müsse. Sie können nichts mehr für ihn tun und im Juni 2008 wurde er gelistet, später auf HU gesetzt. Am 22.12.2008 um 19.00 Uhr rief er mich an: Sie haben ein Spenderorgan. Bis auf einige „übliche Probleme“ ging alles gut. Wir haben endlich wieder schöne Urlaube verlebt.
Mitte 2011 ging es zusehends schlechter und Ende 2011 wurde eine chronische Abstoßung diagnostiziert und er wurde neu gelistet für eine Retransplantation. Ende Januar 2013 fragten mich die Ärzte, ob ich im Krankenhaus bei ihm bleiben könne, weil ihm das ein Gefühl von „zu Hause“ und „Sicherheit“ gäbe. Ich blieb für 10 Tage und es ging ihm wirklich besser. Am 09.04.2013 wurde er entlassen. Am 11.04.2013 musste ich den Notarzt rufen, denn es ging ihm sehr schlecht. Am 30.04.2013 erhielt ich morgens einen Anruf, dass er auf Intensiv und an die ECMO angeschlossen werden musste. Am 08.06.2013 war es dann soweit. Nach fünf Wochen an der ECMO wurde er retransplantiert. Er hat sich nach der OP schnell erholt, konnte bald in die Reha, dann endlich wieder ZU HAUSE.
Er war unendlich dankbar und glücklich. Die Freude hielt nicht lange. Am 07.10. hatte er Fieber und erbrochen. Lungenentzündung! Die Medikation wurde ausgeschöpft, er im künstlichen Koma gehalten und zusätzlich an die kleine ECMO.
Mein Schatz hat es nicht geschafft. Er ist am 30.12. um 11.37 Uhr sanft eingeschlafen. Ich war bei ihm. Mein Kopf sagt, er ist erlöst. Mein Herz weint.
Auf jeden Fall sind bzw. waren wir beide den Spendern unendlich dankbar für die geschenkte gemeinsame Zeit. In seinem Sinne werde ich weiterhin alles tun, um die Menschen von der Organspende zu überzeugen. Ich freue mich sehr über die Anteilnahme der Ärzte und der Mitpatienten der RLK Essen, wo ich ja für die LTX-ler und die Angehörigen eine Gruppe gegründet habe.

http://waz.trauer.de/Traueranzeige/Friedhelm-Walter#/Trauerfall

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