der heutige Beitrag hat für mich persönlich eine besondere Bedeutung. Frank Neumann wäre heute 35 Jahre alt geworden. Wenn ich sage, wir waren gute Freunde, wäre es vielleicht übertrieben, aber wir kannten uns seit vielen Jahren und mochten uns immer sehr gern. Kennengelernt haben wir uns bei einer superlustigen CF-Woche auf Fuerteventura Anfang der Neunziger und da wir immer bei der gleichen Physiotherapie waren, haben wir uns auch danach immer regelmäßig gesehen und waren oft zusammen auf ein Käffchen. Verbunden hat uns natürlich die CF, aber auch der Fussball. Wir hatten gemeinsame Farben, rot und schwarz, er Leverkusen, ich Nürnberg. Frank ging es eigentlich immer besser als mir, aber als er immer stärker abbaute, machte ich mir große Sorgen. Leider hatte er viele Komplikationen, die ihm immer mehr von seiner Gesundheit raubten. Seine letzten Wochen nahm ich leider fast nur noch über seinem Blog wahr, der später von seiner Schwester weitergeführt wurde, als er keine Kraft mehr hatte. Und leider hat er den Sprung in sein zweites Leben nicht mehr geschafft. Aber er war ein Vorbild an Lebensfreude und Kampfgeist und ein wunderbarer Mensch, mit dem man tolle Gespräche führen, aber auch sehr viel lachen konnte. Ich bin dankbar, dass ich dich so lange gekannt habe, lieber Frank!
Folgende Worte der Erinnerung übermittelt uns Franks Familie:
Liebe Leser dieses besonderen Kalenders,
heute ist ein besonderer Tag, Franks Geburtstag. Wir möchten die Gelegenheit nutzen heute noch einmal an ihn zu erinnern. Frank wurde am 5. April 1979 geboren. Er war ein schönes Baby, aber schon nach einem Monat gingen die Beschwerden los. Krankenhaus, Lungenentzündung, keine Gewichtszunahme. Nach 9 Monaten holten wir ihn nach Hause. Diagnose: Mukoviszidose. Wir schworen uns, dass Frank alles machen kann, was andere Kinder können und all das was er will. Es war nicht immer einfach das zu bewerkstelligen und dabei zu zusehen. Er ging in den Kindergarten, fuhr ins Ferienlager, spielte Fußball. Wir machten große Radltouren und bestiegen hohe Berge. Im Urlaub gingen wir Campen, das hat ihm so gefallen. Auch als er erwachsen war lief sein Leben weiter. Er fuhr LKW, er heiratete und ließ sich scheiden und er hatte tolle Freundinnen, mit denen wir heute noch in Verbindung stehen. Und Frank hatte eine große Leidenschaft: Fußball. Sein Verein war Bayer Leverkusen und er hatte einen eigenen Fanclub gegründet, die „Allesfahrer“, mit denen er sogar bis Barcelona fuhr. In seinem Heimatverein Unterpfaffenhofen trainierte er die kleinen Jungs. Die hielten Frank für den „besten Trainer der Welt“. Frank wollte sich nicht unterkriegen lassen von der Krankheit. Aber im Sommer 2010 hat er sich doch für eine Transplantation entschieden. Er wurde im November HU gelistet. Auch während der Wartezeit hat er nie den Mut verloren: „Ich schaffe es, zu 500%“. Kurz vor Weihnachten fiel er ins Koma und auch da kämpfte er noch lange 6 Wochen. Am 28. Januar war für uns ein glücklicher Tag, es war eine Spenderlunge da. Aber Frank konnte dieses Geschenk nicht annehmen, sein Herz blieb stehen. Und am 29. Januar 2011 ließen wir ihm in die andere Welt gehen. Die Spenderlunge wurde erfolgreich an einen anderen Patienten transplantiert. Wir wünschen und hoffen, dass es Frank gut geht in der anderen Welt. Er hat uns einen Satz hinterlassen, mit dem er uns ein bisschen tröstet: „Ich hatte ein schönes Leben und ich bin dankbar für dieses Leben“.
Wir wünschen allen Transplantierten, dass es ihnen gut geht. Mögen sie ihr Leben jetzt genießen. Ganz besonders wünschen wir es Bogu. Mit den Familien der Spender und allen, die es nicht geschafft haben, sind wir in Trauer vereint. In Gedenken, Familie Neumann.
